kinetische Kunst

kinetische Kunst
kinetische Kunst,
 
Richtung der zeitgenössischen Kunst, die die Bewegung an sich zum Gestaltungsprinzip hat. Anregungen gingen vom »Dynamismus« der Futuristen aus. Der Beginn einer eigentlichen kinetischen Kunst liegt mit A. Rodtschenkos mobilen Metallskulpturen (1917) und N. Gabos motorgetriebener Stahlfeder (1920) im russischen Konstruktivismus. L. Moholy-Nagy verband die Kinetik in den 20er-Jahren mit der Lichtkunst (»Licht-Raum-Modulator«, 1922-30). A. Calder entwarf sowohl Konstruktionen mit einem mechanischen Antrieb als auch vom Luftzug bewegte Mobiles. Einen neuen Aufschwung nahm die kinetische Kunst in den 60er-Jahren, als die Gruppe Zero, die Groupe de Recherche d'Art visuel und die Moskauer Gruppe »Bewegung« um L. Nussberg sowie N. Schöffer, Y. Agam, J. Tinguely und Takis neue Bewegungstechniken einführten. Zu den Vertretern der kinetischen Kunst gehören ferner G. Rickey, Lygia Clark, C. Cruz-Diez, J.-R. Soto, H. Goepfert, P. Kowalski, K. Gerstner und G. von Graevenitz.
 
 
L. Moholy-Nagy: Vision in motion (Chicago, Ill., 1947);
 
The nature and art of motion, hg. v. G. Kepes (London 1965);
 W. Sharp: Kineticism (New York 1968);
 
Kinetic art. Theory and practice, bearb. v. F. J. Malina (New York 1974);
 F. Popper: Die k. K. (1975);
 H.-J. Buderer: K. K. Konzeptionen von Bewegung u. Raum (1992).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Op-Art und kinetische Kunst: Licht und Bewegung
 

Universal-Lexikon. 2012.

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